Unsere Geflügel- & Kleintierstraße

Unser Rassen: Hedemoras (das Huhn der Wikinger), Vorwerkhuhn, Seidenhuhn, Deutsches Lachshuhn (alte, vielfältige Rasse), Pommernente, Pommern Gans, Ronquières Puten (knapp dem Aussterben entkommen) und Bartkaninchen

Hedemora Huhn im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf
Pommernente im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf
Großes Deutsches Lachshuhn im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf

Das Hedemora Huhn ist eine alte schwedische Landrasse. Sie wurde nie nach Farbe oder anderen Ausstellungskriterien selektiert und ist damit sehr ursprünglich.

Die Hühner wurden im Dorf Älvnäs in Hedemora wiederentdeckt. Die Tiere kamen Jahrhunderte in diesem Bereich vor und galten als traditionelle Brautgeschenke im Gebiet der Hedemora. Beim Hedemora Huhn handelt sich um eine mittelgroße, rustikale Rasse mit breitem, kräftigem Körper. Viele der Hennen hatten eine blau-graue Gefiederfarbe, dunkele Gesichter – manchmal fast schwarz. Die gesamte Zeichnung hatte somit ein ,,rußiges“ Erscheinungsbild. Neben dieser Zeichnung gab es komplett schwarze mit einem Hauch von weiß, schwarz-weiß gefleckte und einfarbig weiße Tiere.

1982 erinnerte sich eine Schwedin durch den Anblick einiger Hühner auf einem Hof an die Hühner ihrer Kindheit. Sie erhielt einige Eier von dort und züchtete die Tiere weiter.  Ein Merkmal der Hedemora Hühnerrasse ist ihr besonderes Gefieder. Man kann davon ausgehen, dass die Hedemoras die am nördlichsten vorkommende Hühnerrasse überhaupt ist. Teile der Untergefieders weisen eine ,,wollige Struktur“ auf und geben dem Tier einen verstärkten Kälteschutz. Diese Federn ähneln denen der Seidenhühner, jedoch fehlen ihnen die Haken in den Federstrahlen. Auf den Oberschenkeln ist die Bedaunung so stark ausgeprägt, dass es aussieht als würden die Hühner ,,Hosen tragen“. Die Kammbildung ist zu Gunsten der Kälteressistenz zurückgetreten.  Die Hedemora Hühner sind sehr unanfällig für Krankheiten und es wird ihnen nachgesagt, dass sie selbst gegen die Vogelgrippe resistent sind.

Nichtbrütende Hennen legen um die 170 Eier. Sie sind 50-55g schwer und meist creme bis blassbraun/beige. Das Futter sollte traditionell und einfach sein. Legefutter ist nicht nötig. Die Hühner brauchen sehr wenig Korn und suchen vorwiegend ihr Futter – bei genügend Auslauf – selbstständig. 

Ronquières Puten Diese belgische Putenrasse gilt als die historische Vorläufer-Rasse der heutigen Cröllwitzer Pute. Zur Zucht der Cröllwitzer kamen durch den ehemaligen Begründer und Direktor der ersten staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Geflügel in Halle-Cröllwitz weiße, gestreifte und gescheckte Ronquieres-Truthühner zum Einsatz. Anfang der 1990er Jahre übergab der Belgier Ronny deClerck dem Haustierpark Warder (später auch im Haustierpark Lelkendorf) einige der letzten Ronquières Puten im Farbschlag Gelbschulter und Fahl. Über Jahre hinweg waren diese Puten und deren Nachkommen die einzigen ihrer Rasse in ganz Deutschland. Seit etwa 2004 tauchten weitere Ronquières Puten in Deutschland auf und auch die Wiederbelebung der Rasse im Ursprungsland Belgien hat seither spürbar zugenommen. 

Großes deutsches Lachshuhn An der Entstehung dieser Rasse waren nach heutigem Wissen mehrere Mastrassen beteiligt, darunter Brahma und Dorking. Auch das Houdan wurde hier eingekreuzt. Deutsche Lachshühner sind in ihrer Art und Weise besonders. Sie haben eine Bartbefiederung mit Halskrause am Kopf, die auf eine Einkreuzung von Houdanhühnern zurückzuführen ist. Während andere Rassen vier Zehen haben, ist das Deutsche Lachshuhn fünfzehig. Hennen haben ein lachsfarbenes Gefieder, wobei die Körperbefiederung sehr dicht ist.

Deutsche Lachshühner zeichnen sich durch eine gute Lege- und Mastleistung aus. Sie gelten daher als Zweinutzungsrasse und ihrem Wesen nach als zutraulich. Da sie nur wenig zum Fliegen neigen, eignen sie sich für eine einfache Freilandhaltung und akzeptieren auch niedrige Zaunanlagen. Das Deutsche Lachshuhn ist selten und gilt als „gefährdet“.