Landschaftspflegehügel

Unser Rassen: Pommernschafe, Schwarzhalsziegen, Bulgarische Langhaarziege, Thüringer Waldesel, Herdenschutzhunde

Pommernschaf im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf
Schwarzhalsziege im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf
Esel im ARCHEPARK Landschaftspflege, Lelkendorf

Das Areal unseres Landschaftspflegehügels dient als Umtriebsweide. Pommernschafe, Schwarzhalsziegen, Bulgarische
Langhaarziegen und Thüringer Waldesel sind hier im Einsatz. Außerdem dient die Herde und das Areal als Ausbildungsstätte für unsere Herdenschutzhunde. 

Die Pommernschafe bilden dabei die Grundlage der Herde, die durch einige Ziegen ergänzt wird. Die Ziegen verbeißen dabei Pflanzen und Baumaufwuchs, den die Schafe verschmähen. Die Thüringer Waldesel wurden von klein auf mit den Herden vergesellschaftet, sind integriert und sehr wachsam. Durch ihre Größe vertreiben die Waldesel Raubvögel und auch kleines Raubwild, welches es in der Lämmerzeit auf die Neugeborenen abgesehen hat und „dienen“ als Alarmanlage, wenn der Wolf in der Nähe ist. Die Herdenschutzhunde sind dann schnell alarmiert und haben zu Ihrer Abwehrarbeit noch eine akustische Unterstützung durch die Thüringer Waldesel.

Pommernschafe oder auch „Rauhwolliges Pommersches Landschaf“ sind bestens an das raue Küstenklima angepasst. Sie trotzen allen Witterungen und auch Regen, Nässe und kalter Wind sind kein Problem. Selbst in sehr nassen Jahren leiden diese Tiere kaum und den Wetterbedingungen. Hervorzuheben ist die geringe Anfälligkeit gegenüber Lungenwürmern. Auch Herzerkrankungen konnte man nicht beobachten. Die Klauen des Pommernschafes sind hart und unauffällig. Als regionale Schafrasse waren die Pommernschafe nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausgestorben. Lediglich 46 Mutterschafe, acht Jährlinge und sieben Böcke galten nach dem Krieg als damalige Restbestand.

Die ursprüngliche Herkunft des Thüringer Waldesels lässt sich heute nicht mehr mit Bestimmtheit feststellen. Die Tiere besitzen ein eher ruhiges Gemüt und eignen sich gut als Arbeitsesel. Besonders als Tragtier, als Reitesel für Kinder, zum Einsatz in der tiergestützten Pädagogik oder auch zur Landschaftspflege ist der Thüringer Waldesel bestens geeignet. Der Thüringer Waldesel ist 105 bis 115 cm groß und wiegt ca. 150 bis 210 kg. Im Vergleich zu anderen Eseln hat diese Rasse einen eher kleinen Kopf mit aufrechten Ohren und ausgeprägten Ganaschen. Das Fell besteht aus grobem Haar und zeigt in der Lendengegend einen Wirbel auf. Es ist hellgrau bis dunkel-zimtgrau oder graubraun mit einem deutlichen schwarzen Aalstrich und schwarzem Schulterkreuz. Einige Tiere dieser Rasse besitzen zudem dunkle Beinstreifen.
Lippen, Ohrränder, Mähne und Schwanzquaste sind sehr dunkel bis schwarz, wohingegen die Eselzeichnungen am Kopf (Mehlmaul und Augenringe) vorwiegend hell sind.

Die auffällig helle Fellfarbe lässt sich vor allem auf die Zuchtlinie des Erfurter Zooparks zurückführen. Dort wurde
der Thüringer Waldesel in den frühen 1960er Jahren von dem damaligen Direktor Altman gesammelt und gezüchtet.
Unser Hengst „Herbert“ wurde vor über 25 Jahren aus dem Erfurter Bestand nach Lelkendorf gebracht und ist der
Vater unserer Herde. Der Archepark Lelkendorf ist im regelmäßigen Austausch mit den wenigen noch existierenden Zuchtstätten und Haltern. Gemeinsam mit dem Zoo in Erfurt dürfte die größte Genreserve dieser Esel im Archepark Lelkendorf stehen. Das Zuchtbuch für den Thüringer Waldesel wird von dem Deutschen Zuchtverband für Esel e.V. (DZE) geführt. Mit etwa 15–20 lebenden Exemplaren (Stand 2019) gilt der Esel dennoch als fast ausgestorben.